Ein traditionsreiches Haus

Ein Haus mit Geschichte: Das Central-Hotel Kaiserhof und der Brunnenhof

Ein Haus mit Geschichte und imposanter Architektur: Das vis-à-vis vom hannoverschen Hauptbahnhof gelegene Central-Hotel Kaiserhof sticht bereits durch seine historische Fassade aus unterfränkischem Muschelkalkstein und kunstvollen Verzierungen ins Auge. Viele Hannoveraner verbinden aber vor allem die ausgezeichnete Küche mit dem historischen Gebäude. Eine Hommage im Zuge des 50-jährigen Jubiläums.

50 Jahre in Familienhand

Nach mehreren Besitzerwechseln in der 130-jährigen Geschichte befindet sich das Central-Hotel nun seit über 50 Jahren in den Händen der Familie Rüter. Mit dem Kauf hatte der stadtbekannte Fleischwarenfabrikant Wilhelm Rüter Ende der 1960er Jahre einen unternehmerischen Neubeginn gewagt und zugleich den Grundstein für einen angesehenen Familienbetrieb gelegt. Der Hotelbetrieb selbst war für Rüter jedoch mehr ein Nebengeschäft. Von Beginn an galt seine Aufmerksamkeit in erster Linie den gastronomischen Plänen, die er unter seiner neuen Adresse zu verwirklichen gedachte.

Die Geburt des Brunnenhofs

Zusammen mit dem Gastronomen Ekkehard Reimann und dem Schweizer Konzeptberater Paul Schenk entwickelte Rüter zu Beginn der 1970er Jahre ein völlig neuartiges Restaurantkonzept. Im April 1974 öffnete der Brunnenhof seine Pforten und brachte die internationale Spitzengastronomie nach Hannover. Seit Anfang an zeichnete sich das Restaurant durch die hohe Qualität und raffinierten Gerichte aus, die durch die Hand Reimanns stark von der französischen Küche inspiriert waren. Serviert wurden unter anderem „Mignons de veau à la crème” oder Schweine-Medaillons „Champs-Elysées” und die Jakobsmuscheln „Coquilles St. Jaques”.

Der namensgebende Brunnen

Das Restaurant selbst war nach einem echten Brunnen benannt worden, dessen bis heute vorhandene Einhausung Wilhelm Rüter selbst baute. Über sechs Ebenen floss das Wasser durch die aus Obernkirchener Sandstein gefertigten Schalen den Schacht hinunter. Unten angekommen, speiste das herabströmende Wasser ein Becken, in dem Forellen schwammen, die den Gästen auf Wunsch fangfrisch – als „Forelle blau” oder „Forelle Müllerin” – serviert wurden. Der Brunnen wurde schnell zur Attraktion des Hauses, weshalb die Ansicht der Sandstein Schalen auch die erste Speisekarte des Restaurants zierte.

Ein Treffpunkt für alle

Das Restaurant-Konzept wurde schnell zu einem großen Erfolg und begeisterte neben internationalen Messegästen gleichermaßen das einheimische Publikum. Fußballspieler von Hannover 96, Politiker des niedersächsischen Landtags, Geschäftsleute aus den umliegenden Büros, Flaneure und Stammgäste schätzten die abwechslungsreiche und frische Küche des Brunnenhofs.

Die nächsten Generationen

Nach dem Tod Wilhelm Rüters im Jahr 2001 führte sein Sohn, Hermann Rüter, mit Unterstützung seiner Frau Birgitt ab Mitte der 1990er Jahre den Familienbetrieb fort. Ihnen gelang es, die besondere Qualität aufrechtzuerhalten und sich gegen vorübergehende gastronomische Trends und die wachsende Konkurrenz im Innenstadtbereich durchzusetzen. Mit Alexander Rüter und seinem Bruder Richard führt inzwischen bereits die dritte Generation den Brunnenhof mit sicherem Gespür für die Bedürfnisse der Gäste und modernen Konzepten fort – und das ganz im Sinne ihres Großvaters.

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